Testbericht: Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR - digitalkamera.de - Zubehör-Tests

2023-01-10 18:31:25 By : Ms. ZSCMALLS ZHONGSHENCHUANG

2021-12-29 Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR ist die mit Abstand lichtstärkste Festbrennweite im X-System. Trotz F1 Offenblende bietet es im Gegensatz zu anderen Herstellern sogar einen Autofokus. Auch der Preis scheint mit knapp 1.500 Euro nicht allzu abgehoben zu sein. Ob angesichts dessen aber auch Kompromisse gemacht werden müssen, vor allem bei der Bildqualität, zeigt unser Test an der 26 Megapixel auflösenden Fujifilm X-T30 II.  (Benjamin Kirchheim)

Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR ist das lichtstärkste Objektiv im X-System und besitzt sogar einen Autofokus. Das Gehäuse besteht aus Metall und ist gegen Spritzwasser und Staub abgedichtet. [Foto: Fujifilm]

1.500 Euro für ein Objektiv sind kein Pappenstil, aber die Verarbeitung des Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR ist dem Preis mehr als angemessen. Es besteht von außen komplett aus Metall, inklusive des 77 Millimeter großen Filtergewindes. Nur die mitgelieferte Streulichtblende ist aus Kunststoff gefertigt. Sie ist innen geriffelt und mattiert, um keine ungewollten Reflexionen zu erzeugen. Sie misst fünf Zentimeter in der Länge und 9,5 Zentimeter im Durchmesser, mit 45 Gramm ist sie sehr leicht. Sie lässt sich zum Transport verkehrt herum am Objektiv montieren, deckt dabei aber den kompletten Fokusring ab.

Doch nicht nur das Metallgehäuse sorgt beim Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR für Robustheit, sondern auch die Abdichtung gegen Spritzwasser und Staub. Am Bajonett ist ebenfalls eine Dichtlippe zu finden. Da der Fokus intern arbeitet, wird auch keinerlei Luft eingesaugt oder rausgedrückt, so dass die Dichtigkeit nicht negativ beeinflusst wird.

Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR ist jedoch beileibe keines der schön kompakten und leichten Fujifilm-XF-Objektive, sondern ein riesiger Trümmer, der nicht einmal unter den GF-Mittelformat-Objektiven als klein durchgehen würde. Es misst 10,3 Zentimeter in der Länge und der Durchmesser beträgt 8,7 Zentimeter. Zudem drückt das 50 mm F1 satte 839 Gramm auf die Waage; die X-T30 II wiegt mit 379 Gramm nicht einmal halb so viel. Zusammen mit Streulichtblende zerren 1.264 Gramm am Kameragurt.

Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR besitzt lediglich zwei Metall-Einstellringe. Beim hinteren davon handelt es sich um einen 1,2 Zentimeter breiten Blendenring. Er besitzt eine acht Millimeter breite, griffige Riffelung. Im vorderen Teil des Rings sind die vollen Blendenstufen eingraviert und weiß ausgelegt. Zudem gibt es eine rot ausgelegte A-Markierung für die Automatikstellung. Der Einstellweg zwischen A und F16 ist genauso lang wie zwischen allen anderen vollen Blendenstufen, jedoch ohne Zwischenrastung. Leider gibt es keine Arretierung in Automatikstellung, so dass es zu leicht passieren kann, dass man versehentlich mit F16 statt mit automatischer Blendeneinstellung fotografiert.

Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR misst 10,3 Zentimeter in der Länge und der Durchmesser beträgt 8,7 Zentimeter. Zudem drückt es satte 839 Gramm auf die Waage. [Foto: Fujifilm]

Der Bereich von F1 bis F16 des Blendenrings ist in Drittelstufen gerastet, wobei sich die hörbare Rastung nicht deaktivieren lässt. Im Gegensatz zu manch anderem derart lichtstarken Objektiv zeigt das XF 50 mm F1.0 R WR nur einen minimalen Transmissionsverlust beim Öffnen der Blende. Zwischen F1,4 und F1 beträgt er etwa 1/3 Blendenstufe. Dass das bei anderen derart lichtstarken Objektiven ein größeres Problem ist, zeigt unser Artikel in den weiterführenden Links.

Über einen optischen Bildstabilisator verfügt das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR nicht. Angesichts der enorm hohen Lichtstärke ist das aber zu verschmerzen. Zudem gibt es inzwischen einige Fujifilm-Systemkameras mit integriertem Sensor-Shift-Bildstabilisator, etwa die Fujifilm X-S10, die X-T4 und die (leider nicht mehr erhältliche) X-H1.

Der mit 3,2 Zentimetern sehr breite Fokusring besteht ebenfalls aus Metall und ist auf einer Breite von 2,9 Zentimetern äußerst fein geriffelt. Zwar ist er damit sehr griffig, aber zwischen den Riffeln setzt sich sehr gerne Dreck bis hin zu kleinen Staubkörnern fest. Der Ring lässt sich gegen einen leichten, angenehm weichen Widerstand völlig lautlos und endlos drehen. Der Fokusring arbeitet elektronisch und defaultmäßig nicht-linear. In diesem Modus bestimmt die Drehgeschwindigkeit, wie weit der Fokus verstellt wird. Dreht man den Ring langsam, lässt sich der Fokus in allerfeinsten Schritten sehr präzise einstellen. Dreht man schnell am Fokusring, werden schnell sehr weite Verstellwege zurückgelegt. Per Menü lässt sich dieses Verhalten jedoch auf linear umschalten, dann bestimmt allein der Drehwinkel des Fokusrings, wie weit die Entfernungseinstellung verändert wird.

Der Fokus selbst wird von einem hörbaren Schrittmotor eingestellt. Wählt man den Autofokus, so wird der Fokus zwar sehr präzise, aber nicht sonderlich flott eingestellt. Dabei bietet die Kamera eine Fokus-Peaking-Funktion, aber auch eine Fokuslupe lässt sich aktivieren, die besonders bei manueller Fokussierung hilfreich ist. Je nach Kameramodell lässt sich zudem beispielsweise ein digitaler Schnittbildindikator aktivieren.

Wie groß das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR ist, zeigt sich erst im Größenverhältnis zur Kamera. Auch das Gewicht des Objektivs ist mehr als doppelt so hoch. Belohnt wird man mit einer bereits ab Offenblende hohen Auflösung. [Foto: MediaNord]

Das Fujifilm XF 50 mm F1.0 R WR hat laut technischen Daten eine Naheinstellgrenze von wenig beeindruckenden 70 Zentimetern. In der Praxis konnten wir immerhin bereits ab einer Entfernung von 67,5 Zentimetern zur Sensorebene fokussieren. Der Motivabstand von der Frontlinse beträgt dabei komfortable 55,5 Zentimeter. Das minimale Bildfeld haben wir mit 29 x 19,3 Zentimetern gemessen, was einem Abbildungsmaßstab von lediglich 1:12,3 entspricht. Das ist sehr nah an der Werksangabe von 1:12,5 und alles andere als spektakulär.

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Benjamin Kirchheim, 44, schloss 2007 sein Informatikstudium an der Uni Hamburg mit dem Baccalaureus Scientiae ab. Seit 1998 war er journalistisch für verschiedene Atari-Computermagazine tätig und beschäftigt sich seit 2000 mit der Digitalfotografie. Ab 2004 schrieb er zunächst als freier Autor und Tester für digitalkamera.de, bevor er 2007 als fest angestellter Redakteur in die Lübecker Redaktion kam. Seine Schwerpunkte sind die Kameratests, News zu Kameras und Fototipps.